Studie zeigt: Kontakt zu Tieren stärkt belastete Jugendliche

28.Sep 2024 | Allgemein

Kontakt zu Tieren staerkt belastete Jugendliche

In der psychologischen und therapeutischen Arbeit sind tiergestützte Interventionen keine Seltenheit mehr – im Gegenteil. Egal, ob Hund, Katze oder Meerschweinchen … mittlerweile haben einige wissenschaftliche Studien das positive Potenzial von Tieren gezeigt.

Eine Untersuchung in Berlin und Brandenburg hat ermittelt, dass auch Jugendliche mit belastenden Erfahrungen oder psychischen Erkrankungen in therapeutischen Wohngruppen vom Kontakt mit Tieren profitieren können.

Eine interdisziplinäre Gruppe deutscher Experten aus Wissenschaft und Praxis hat ein tiergestütztes Konzept für hoch belastete junge Menschen entwickelt und praktisch untersucht. Ziel des Praxisforschungsprojekts war es, die psychische Belastung zu senken, das Selbstwertgefühl und Vertrauen zu steigern sowie die Probanden zu befähigen, ihre Emotionen zu kontrollieren und das eigene Leben zu bewältigen.

Untersuchung in Berlin und Brandenburg

Das Konzept therapeutischer Wohngruppen mit einer Rund-um-die-Uhr-Betreuung besteht darin, Therapie und Pädagogik eng zu verzahnen, um die jungen Menschen auf dem Weg zurück in ein selbstgestaltetes Leben besser zu unterstützen. Im Berliner Programm sollten tiergestützte Interventionen mit ausgebildeten Therapiebegleithunden Veränderungen anstoßen, ohne die Jugendlichen zu überfordern oder zu retraumatisieren.

Insgesamt nahmen an der Studie 39 junge Freiwillige zwischen 15 und 26 Jahren aus sechs Einrichtungen in Berlin und Brandenburg teil, welche gleichmäßig auf die Test- und Kontrollgruppe verteilt wurden. Das Programm dauerte acht Wochen und umfasste 16 Treffen vor Ort in den Wohngruppen.

Therapiehunde stoßen positive Veränderungen an

Es beinhaltete unter anderem einen „Menschenparcours“, eine Hindernisübung, die die Jugendlichen gemeinsam mit den Vierbeinern durchführten, um ein Gefühl von Zusammengehörigkeit sowie Vertrauen zu sich und zur Gruppe zu entwickeln sowie eigene Gefühle sowie die anderer besser wahrnehmen und ausdrücken zu können.

Vor und nach dem Programm wurden die Jugendlichen, die Fachkräfte für tiergestützte Interventionen sowie die Sozialarbeiter schriftlich befragt. Zudem fanden Gruppendiskussionen sowie Videoaufzeichnungen und -analysen der Sitzungen statt.

Die Ergebnisse am Ende des Programms zeigten, dass die Jugendlichen der Testgruppe, die zusammen mit den Hunden gearbeitet hatten, Verbesserungen in ihrer Emotionskontrolle und Gemütslage aufwiesen. Sie hatten häufiger positive Stimmungen und Motivationen und sich selbst besser im Griff.

Gute Erfahrungen in der Wohngruppe

Zudem nahm ein Großteil der Teilnehmenden die guten Erfahrungen in das alltägliche Miteinander in der Wohngruppe mit. Sie berichteten, anderen besser zuhören und sie besser verstehen zu können als vorher.

Tiere können also durch ihre Anwesenheit und die Beschäftigung mit ihnen manchmal wahre Wunder vollbringen, wie nicht nur die Praxis, sondern auch die Wissenschaft zeigt.

Quelle: https://www.mensch-heimtier.de/magazin-menschtier/beitrag-menschtier/detail/tierkontakt-staerkt-belastete-jugendliche.html

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